Niederösterreich wird zum Zentrum der
Lackausbildung
Beschleunigung kommt jetzt in die
Fachausbildung der Lackindustrie. Zum
bereits bestehenden Lehrgang „Applied
Chemistry“ an der FH Krems findet ab
2020 eine fünfwöchige Sommerakademie zum
Thema „Surface Technology“
(Oberflächentechnik) statt. Sehr erfreut
über diesen weiteren Etappensieg in der
Ausbildung von geeignetem Fachpersonal
zeigte sich Hubert Culik, Obmann der
österreichischen Lackindustrie, im
Rahmen einer Pressekonferenz. Zusätzlich
wird schon heuer ab Herbst die
Ausbildung der Lehrlinge mit dem Modul
Lacktechnik in der Berufsschule St.
Pölten gebündelt.
„Wir möchten
‚Surface Technology’ als eigenes Modul
etablieren, und die FH Krems will das
ebenfalls. Nur muss das erst die
zuständigen Regierungsstellen passieren.
Damit wir nicht zu lange darauf warten
müssen, machen wir die Sommerakademie,
die im Prinzip allen offen steht und an
der auch Fachkräfte von Lackbetrieben
zur Aus- und Weiterbildung teilnehmen
können“, betont Culik. Dieser Lehrgang
dauert fünf Wochen und ist mit 24
Plätzen beschränkt. Die
Ausbildungskosten pro Teilnehmer
betragen etwas mehr als 2.000 Euro.
Als ständige
Herausforderung der Branche nennt Culik
das Thema Titandioxyd. Dieser Rohstoff,
für den es keinen Ersatz gibt, soll
wegen angeblicher Krebserregbarkeit
verboten werden. Auch die von der EU
angestrebten Verbote und Beschränkungen
bei Konservierungsmitteln in
wasserbasierten Lacken fallen darunter.
Dazu kommen noch die hohen
bürokratischen Kosten, die sich aus der
Harmonisierung der Meldepflichten an die
Giftinformationszentren in den
EU-Mitgliedsstaaten ergeben. Für wichtig
erachtet Culik auch ein einheitliches
Umweltzeichen.
Weiterhin
aufrecht bleiben die Forderungen der
Lackindustrie an die Bundesregierung mit
risikobasiertem Ansatz bei Verboten und
Beschränkungen, nach weniger Bürokratie,
planbaren rechtlichen Rahmenbedingungen
und einem Bekenntnis zum
Industriestandort Österreich.
Das Jahr 2018
hat sich für die österreichische
Lackindustrie, die aus 24 Unternehmen
besteht, als erfolgreiches Geschäftsjahr
erwiesen. Ihr Umsatz stieg um zwei
Prozent auf 454 Millionen Euro. Die
produzierte Menge Lack- und
Anstrichmittel belief sich auf 168.000
Tonnen.
In Österreich
beschäftigt dieser Industriezweig rund
2.700 Mitarbeiter. Die acht
niederösterreichischen Betriebe, die 508
Mitarbeiter und 23 Lehrlinge
beschäftigen, erzielten mit 208
Millionen Euro sogar ein Umsatzplus um
6,3 Prozent. (hm)
www.fcio.at
Quelle:
NÖWPD